Der Supercomputer SpiNNaker-2
Nachahmung des menschlichen Gehirns für energieeffiziente KI
Aktuelle KI-Systeme, wie Deep Learning, simulieren zwar die Neuronen und Synapsen des Gehirns, verwenden jedoch in ihrer Hardware eine deutlich andere Methode. Hier liegt ein Hauptgrund für den hohen Energieverbrauch. Christian Mayr und sein Team entwickeln Chips, die die »Faulheit« des Gehirns imitieren. Virtuelle Neuronen werden nur aktiv, wenn sie relevante Signale von anderen Nervenzellen erhalten, was im Vergleich zu herkömmlichen Supercomputern eine Energieeinsparung von bis zu 90 Prozent ermöglicht.
Die Genauigkeit dieser Methode leidet kaum darunter. Bei einem Test zur Erkennung handgeschriebener Ziffern erreichte ein Prototyp-Chip von SpiNNaker-2 eine Genauigkeit von 96,6 Prozent, nur minimal weniger als herkömmliche neuronale Netze.
Energiesparende KI-Ansätze und Herausforderungen
Forschende suchen nach weiteren Wegen zur Energieeinsparung in der KI. Ein Ansatz besteht darin, die Datenverarbeitung im KI-System dem menschlichen Gehirn ähnlicher zu gestalten, indem nur ein Informationsbit pro Signal verwendet wird. Dieser Ansatz kann die Energieeffizienz erheblich steigern, ohne die Präzision in vielen Anwendungen wesentlich zu beeinträchtigen.
Eine andere Strategie besteht darin, Speicher und Prozessor in der Hardware zu vereinen, um den energieintensiven Datentransfer zwischen den beiden zu vermeiden. Dabei werden neuartige Bauelemente wie Memristoren genutzt, um das Prinzip des Gehirns auf KI-Systeme zu übertragen.
Die Forschung zur Entwicklung energieeffizienter KI-Systeme schreitet voran, und zukünftig könnten solche Systeme nicht nur in Rechenzentren, sondern auch in Handys, Autos und Robotern zum Einsatz kommen, wodurch KI zu einem alltäglichen Begleiter wird.
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