Buchempfehlung: "Rettet die Böden" - Ein Plädoyer für nachhaltige Raumentwicklung

Bodenschutz ist eines der drängendsten Probleme unserer Zeit. Täglich wird fruchtbarer, lebenswichtiger Boden durch den Bau von Infrastruktur und Wohngebieten zerstört. Diese Bodenversiegelung hat nicht nur Auswirkungen auf die Bodenqualität, sondern auch auf das Wasser: Regen kann nicht mehr einsickern, was das Risiko von Überschwemmungen erhöht und die Grundwasserbildung beeinträchtigt.

„Rettet die Böden“ sensibilisiert nicht nur für das Thema Bodenschutz und nachhaltige Raumentwicklung, sondern liefert auch überzeugende Argumente, warum es wichtig ist, sich intensiv mit quantitativem Bodenschutz auseinanderzusetzen. 

Politische und gesellschaftliche Maßnahmen sind dringend erforderlich, um diese Probleme anzugehen. Doch worin liegt das Problem genau? Was läuft falsch? Welche Folgen hat der Bodenverbrauch – sowohl für den Boden als auch für das Wasser? Was muss jetzt konkret getan werden? Welche Hindernisse müssen überwunden werden? Und warum betrifft dieses Thema uns alle? Gernot Stöglehner, Universitätsprofessor für Raumplanung an der Universität für Bodenkultur Wien, geht diesen Fragen in fundierten Analysen nach. 

 

Unser Boden spielt eine zentrale Rolle im Wasser- und CO2-Kreislauf und ist ein unverzichtbarer Faktor für den Erhalt der Biodiversität. In diesem Buch wird die zunehmende Bedrohung des Bodens durch die fortschreitende Flächenversiegelung für Wohn- und Infrastrukturbauten eingehend untersucht. Insbesondere für den Wasserkreislauf bringt die Bodenversiegelung erhebliche Probleme mit sich.

Da Regenwasser schlechter versickern kann, werden die Grundwasserspeicher nicht ausreichend aufgefüllt, während gleichzeitig das Risiko lokaler Überschwemmungen steigt, da Kanalisation und Gewässer die Wassermengen bei starken Regenfällen nicht fassen können.

Auch das Mikroklima (=spezielles Klima eines Areals) leidet unter versiegelten Flächen: Da die Feuchtigkeit nicht verdunsten kann, fehlt die kühlende Wirkung auf die Umgebung, wodurch sich die Luft im Sommer stärker aufheizt. 

Zusätzlich sind versiegelte Böden für Pflanzen ungeeignet, was zur Folge hat, dass diese nicht mehr als Feuchtigkeits- und Schattenspender fungieren können. Darüber hinaus wird die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens durch Versiegelung stark beeinträchtigt. 

Ein weiteres Problem besteht nicht nur darin, dass die Entfernung von Bodenversiegelungen kostenintensiv und aufwendig ist, sondern auch in der dauerhaften Beeinträchtigung der Bodenstruktur selbst nach der Entsiegelung. Reste von Fremdmaterialien wie Beton, Kunststoff oder Schadstoffe bleiben häufig im Boden zurück, und die Wiederherstellung einer funktionierenden Bodenfauna und -fruchtbarkeit dauert lange und erreicht oft nicht mehr das ursprüngliche Niveau.

rettet die böden

Zum Autor:

Gernot Stöglehner ist seit 2016 Professor für Raumplanung an der Universität für Bodenkultur Wien, Leiter des Instituts für Raumplanung, Umweltplanung und Bodenordnung sowie Koordinator des BOKU-Energieclusters. Zu seinen Fachgebieten zählen nachhaltige Raumplanung und -entwicklung, quantitativer Bodenschutz, Resilienz in der Raumplanung, Klimaschutz und Klimawandelanpassung mit raumplanerischen Mitteln, Umweltplanung, sowie die Entwicklung von Planungsmethoden und Planungsinstrumenten. 

In seinem neuen Buch „Rettet die Böden“ liefert er interessante Einblicke in die Ursachen und Konsequenzen des Bodenverbrauchs – wie beispielsweise der drängenden Klimakrise und die damit einhergehende Gefährdung unserer Ernährungssicherheit – und erläutert, welche Maßnahmen notwendig sind, um die Gesellschaft und damit unser Leben nachhaltiger und zukunftssicherer zu gestalten.

Mein Anliegen ist es, die Welt umweltfreundlicher, resilienter und nachhaltiger zu gestalten, weil das uns und unseren Nachkommen das Überleben in hoher Lebensqualität sichert.
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Stöglehner

Details zum Buch

Gernot Stöglehner

"Rettet die Böden" - Ein Plädoyer für nachhaltige Bodennutzung 

Erscheinungsdatum: 29.07.2024

Verlag: Falter Verlag 

Seitenzahl: 216

Auflage: 1

Sprache: Deutsch 

ISBN: 978-3-99166-011-8